Herbstkurs Intuitives Malen

"Als ich Jahre später an den Punkt kam, wo ich mir erlaubte, mich völlig frei auszudrücken, entdeckte ich, dass kreatives Malen dieselbe Wirkung auf mich hatte. Immer wenn ich zuließ, dass meine Hand von einem inneren Impuls geführt wurde, kamen Energien ins Spiel, die meinen Willen oder mein Verständnis weit überstiegen. Ich betrat jenen ursprünglichen Ort am Rande der Materie, jene andere Seite der Wirklichkeit. Das Malen verlangsamte meine Verstandesaktivitäten oder schloss sie einfach kurz. Ich wurde in die große Weite geführt, wo sich das Bewusstsein von seinen Gedanken und seinem Wissen befreit. Geleitet von einem wahrscheinlich uralten Impuls verlor ich mein Zeit- und Raumgefühl. Es war egal, was da gemalt wurde. Mein Sein ritt still und sanft auf der Welle, und war sich kaum des kleinen Ausschnittes bewusst, in dem die Malerin ihr Bild malte. Alle Lebenssorgen lösten sich auf wunderbare Weise in Nichts auf. Mein vertrautes Selbst schien gar nichts zu tun, während ich malte. Es geschah alles von selbst. Ich erinnerte mich daran, dass mir dieses Gefühl, einer größeren Realität anzugehören, zutiefst vertraut war. Ich hatte das alles nur vergessen. 

 

Kleine Kinder gehen regelmäßig zu jenem magischen Ort. Dort ruhen sie sich aus und tanken auf, um in der Welt des Wissens zurechtzukommen, in der täglich hunderte von Konzepten auf sie losgelassen werden, die ihnen allmählich die Fähigkeit rauben, diesen beseelten Zufluchtsort aufzusuchen. Ich merkte, wie verzweifelt es mich danach dürstete, mir selbst dort zu begegnen."

 

Michele Cassou in "Point Zero - entfesselte Kreativität"

 

Im Oktober und November haben wir an fünf Abenden bei einem Kurs zum Intuitiven Malen versucht, an dieses Gefühl, das Michele Cassou beschreibt, anzudocken. Wir haben uns mit Musik oder einer Körperübung auf den Malabend eingestimmt, Grundtechniken des Intuitiven Malens kennengelernt und uns darin geübt, die Kontrolle über das, was wir tun, abzugeben, um dann in einer Vielfalt von farbigen Punkten, Strichen und Flächen unser Bildthema zu finden und auszuarbeiten. Zugegeben, auch dieses Vorgehen benötigt ein wenig Training und manchmal entsteht auch die eine oder andere Blockade, die einen am Sinn dieses Malprozesses zweifeln lässt. Dann gilt es, loszulassen, den Körper in Bewegung zu bringen, sich von seinem Bild für einen kurzen Moment zu verabschieden, dem Körper das zu geben, was er in diesem Moment braucht: einen warmen Tee, einen kurzen Moment bei geschlossenen Augen im bequemen Sessel. Und dann blicken wir mit neuem Zutrauen auf unser Bild, das uns zeigt, wo und wie es weitergehen soll! 

 

Meine TeilnehmerInnen haben sich mutig und engagiert durch die Abende gemalt und die Ergebnisse können sich, so finde ich, wirklich sehen lassen! 

 

Wenn du das auch einmal ausprobieren möchtest, dann schau auf der Kurse-Seite nach dem nächsten Schnupperabend oder Kurs Intuitives Malen!

 

Ich freue mich darauf, mich mit dir zusammen auf dieses Abenteuer einzulassen! 

 

Vielleicht sehen wir uns ja bald,

 

Silke